Selenskij drängt NATO

Kiew beruft »NATO-Ukraine-Rat« ein. Anlass: die russische Seeblockade. Russland setzt Angriffe fortVon Reinhard Lauterbach

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Jae C. Hong/AP/dpaAngriff oder durch Raketentrümmer zerstört? Die beschädigte orthodoxe Verklärungskathedrale in Odessa (23.7.2023)

Die Ukraine hat bei der NATO eine Sondersitzung des gerade erst gegründeten »NATO-Ukraine-Rats« beantragt. Ziel der Besprechung soll nach Angaben aus Kiew die Fortsetzung des ukrainischen Getreideexports über das Schwarze Meer sein. Russland hatte das Abkommen über die Duldung dieser Exporte in der vergangenen Woche auslaufen lassen und gedroht, alle Schiffe mit Kurs auf ukrainische Häfen als Lieferanten von Rüstungsgütern für Kiew zu behandeln. Spiegelbildlich hatte die Ukraine dasselbe allen Schiffen angedroht, die russische Häfen im Ostteil des Seegebiets anlaufen. Die Sitzung des Rates soll auf Botschafterebene stattfinden, also auf relativ niedriger Ebene. Die USA hatten bereits deutlich gemacht, dass sie derzeit nicht daran denken, Schiffe mit Ziel oder Ausgangspunkt Ukraine durch Einheiten der US-Marine zu schützen. Ähnliches gilt für die Türkei. Der ukrainische Außenminister Dmitro Kuleba hatte Ende vergangener Woche erklärt, sein Land sei »zu jedem Risiko bereit«, um den Getreideexport fortsetzen zu können. Russland hatte darauf mit einem Seemanöver vor der ukrainischen Küste reagiert und ein 2014 erbeutetes ukrainisches Schiff durch einen Raketentreffer versenkt.

Unterdessen setzte Russland auch in der Nacht zum Sonntag seinen Raketenbeschuss von Zielen im Hafenbereich von Odessa fort. Bei dem Angriff kam nach ukrainischen Angaben ein Mensch ums Leben. Einwohner der Stadt schrieben in sozialen Netzwerken, vom einst größten ukrainischen Hafen seien »nur noch die Kaimauern« übrig. Unabhängig überprüfen lässt sich dies nicht. Beschädigt wurde auch die nicht weit von der Küstenlinie gelegene orthodoxe Kathedrale der Stadt. Die ursprünglich Anfang des 19. Jahrhunderts erbaute Kirche war nach ihrem Abriss zu sowjetischen Zeiten erst zu Beginn dieses Jahrhunderts rekonstruiert und 2010 vom russischen Patriarchen Kirill erneut geweiht wurden. Aus Russland hieß es, die Zerstörungen an der Kirche seien durch abstürzende ukrainische Raketentrümmer verursacht worden. Beschädigt wurde auch das »Haus des Gelehrten«, ein weiteres repräsentatives Gebäude der historischen Innenstadt von Odessa.

https://www.jungewelt.de/artikel/455351.kriegsallianz-selenskij-drängt-nato.html

Опубликовано lyumon1834

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